DIE PFLEGEFAMILIE
Manchmal sind Eltern aus unterschiedlichen Gründen mit der Verantwortung für ihr Kind überfordert. Ist ein Aufwachsen des Kindes/der Kinder in der biologischen Familie nicht möglich, kann das Kind vorübergehend oder langfristig zu Pflegeeltern, freiwillig oder per Gerichtsurteil, platziert werden.
Der Zweck dieser Aufnahme ist:
- dem Kind mit psychosozialer Belastung eine dem Kindeswohl entsprechende Erziehung zu garantieren,
- den biologischen Eltern die Möglichkeit zu geben, an ihren elterlichen Fähigkeiten zu arbeiten.
DIE ROLLE DER PFLEGEFAMILIE
Pflegeeltern erfüllen eine für die Gesellschaft sehr wertvolle aber auch herausfordernde und ungewöhnliche Verantwortung: Ein Kind oder einen Jugendlichen aufzunehmen bedeutet:
- ihm eine neue Chance zu geben,
- die erzieherische und emotionale Rolle gegenüber dem angenommenen Kind zu übernehmen und
- dabei solidarisch mit den biologischen Eltern des Kindes zu bleiben.
Sie müssen sich mit den Erlebnissen und der Geschichte des Kindes auseinandersetzen, damit klarkommen und versuchen, sein Verhalten zu verstehen. Sie sollten eine innere Bereitschaft mitbringen die sie befähigt die Elternschaft zu teilen, das heißt sowohl mit dem Pflegekind als auch mit den leiblichen Eltern des Kindes sowie mit anderen Akteuren in einer Partnerschaft zusammenzuarbeiten. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die Besuchskontakte wo das Kind und seine biologische Familie sich unter "geschützten" Rahmenbedingungen treffen können.
Pflegeeltern zu sein ist eine unsichere Mission, da man nicht im Voraus wissen kann, für wie lange man sich verpflichtet.
DIE ARBEIT IN EINEM NETZWERK VON AKTEUREN
Während des gesamten Zeitraums werden Pflegeeltern von einem der drei hierlands ansässigen Pflegekinderdienste betreut, die diese bei der Aufnahme des Kindes sowie während der gesamten Zeit, wo das Kind in der Pflegefamilie lebt, begleitet.
Ausbildung, Weiterbildung/Supervision sind Pflicht für Pflegefamilien.